Häufig gestellte Fragen
Wie ist der Tagesablauf im Waldkindergarten?
Ab 7:30 empfängt eine Fachkraft die Kinder und tauscht die für den Tag nötigen Informationen mit den Eltern aus. Gegen 8:30 hat die Gruppe im Morgenkreis Gelegenheit, Anliegen zu besprechen, Aktivitäten zu planen, und für gemeinsame Kreisspiele. i.d.R. machen wir uns nach dem Morgenkreis auf den Weg zu einem Waldplatz in der Umgebung oder einem anderen Ausflugsziel, wo wir den Vormittag verbringen. Ihr mitgebrachtes Frühstück können die Kinder vor oder nach dem Morgenkreis zu sich nehmen. Das Mittagessen wird gegen 12:00 im Kindergarten serviert. Nach dem Mittagessen bieten wir den Kindern an, sich entsprechend ihrer individuellen Schlafgewohnheiten und Ruhebedürfnisse hinzulegen und zu schlafen oder dösen. Die Kinder in Halbtagsbetreuung werden bis 14:30 abgeholt, die Kinder in Ganztagsbetreuung bis 17:00 (außer Montags). Haben Letztere Lust dazu, suchen wir manchmal am Nachmittag noch mal einen Wald- oder Spielplatz in der Nähe auf und informieren die Eltern über den vorübergehend veränderten Abholort. Zwischen Ankunft und Abholung richtet sich der Tagesablauf somit zu weiten Teilen nach den Bedürfnissen der Kinder.
Wie ist das Raumkonzept der Einrichtung?
Die Umgebung, die die Kinder im Kindergarten vorfinden, ist so gestaltet, dass Kinder unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen können. So bekommen sie großen Freiraum um ihrem Bewegungsdrang nachgehen zu können. Dieser freie Raum ist zudem wandelbar, so dass Kinder sich eigene Fantasieräume darin schaffen können. Sind solche Spielarrangements, Bauwerke oder andere angefangene Dinge über längere Zeit von Interesse, können sie vorübergehend liegengelassen oder aufbewahrt werden. Wir bieten den Kindern auch Rückzugsecken und Nischen, in denen sie sich ausruhen und entspannen oder von denen aus sie das Gruppengeschehen in Ruhe beobachten können. Im Wald lassen sich solche Kleinsträume unkompliziert mithilfe von Seilen und Planen schaffen. Als Wetterschutzraum und Lagerort nutzen wir einen Bauwagen. Innen- wie Außenbereiche sind generell so ausgelegt, dass die Kinder möglichst selbstständig agieren können.
Wie ist das Mittagessen organisiert?
Das Mittagessen wird warm in einem isolierten Speisentransportbehälter geliefert. Als Essgeschirr für die Mittagsmahlzeit werden flache Edelstahldosen verwendet. Zusammen mit den verschließbaren Dosen werden benutzte Besteckteile den Eltern täglich zur Reinigung mitgegeben.
Wie gehen die Kinder auf Toilette?
In der Einrichtung wird eine Trenntoilette (urinseparierende Komposttoilette) verwendet. Ihre Notdurft können die Kinder auch an bestimmten Stellen im Wald verrichten. Diese gekennzeichneten Stellen sind den Kindern bekannt und werden von ihnen beim Spielen gemieden. Stuhl wird mit einer eigens dafür vorgesehenen Schaufel im Erdboden vergraben. Kleinere Kinder können sich auf ein Töpfchen setzen, bei dem der Boden herausgenommen wurde, so dass Kot und Urin in ein vorbereitetes Loch darunter fallen.
Was ziehen die Kinder für den Waldkindergarten an?
Für das persönliche Wohlbefinden und den Erhalt der Gesundheit ist den Umgebungs- und Wetterbedingungen angepasste Kleidung sehr wichtig. Für den Besuch des Waldkindergartens müssen Eltern ihre Kinder daher zweckmäßig und wettergerecht ankleiden. Dazu gehört das Einkleiden nach dem Zwiebelschalenprinzip und, je nach Jahreszeit, zum Sonnenschutz oder Schutz vor Kälte geeignete Kleidung sowie wasserdichte Kleidung für Regentage.
Was machen die Kinder bei Unwettern?
Bei amtlichen Warnungen (ab Warnstufe 1 des DWD) vor Gewitter oder Windböen (Sturm) finden keine Aktivitäten im Wald statt. Bei amtlichen Unwetterwarnungen (ab Warnstufe 3) vermeiden wir den Aufenthalt im Freien und suchen unseren Wetterschutzraum auf. Eltern werden dann gebeten, ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu betreuen bzw. früher abzuholen.
Ist das Spielen im Wald nicht gefährlich?
Zum Schutz der Kinder bei Aufenthalten im Wald haben wir Sicherheitsregeln aufgestellt, die regelmäßig mit den Kindern wiederholt werden:
- Dinge, die du draußen findest, steckst du nicht in den Mund. Sie könnten giftig sein oder krank machen. Essbare Pflanzen oder Früchte können wir sammeln und später waschen oder zubereiten bevor wir sie essen.
- Wildtiere (Vögel, Mäuse, Füchse etc.) fasst du nicht an, auch wenn sie tot sind. Sie könnten krank sein und dich auch krank machen.
- Mit Stöcken kannst du spielen. Wenn du aber nicht aufpasst, könntest du dich oder andere damit verletzen. Darum zeigst du mit deinem Stock nicht auf Gesichter. Bevor du rennst, legst du deinen Stock aus der Hand und steckst ihn z.B. in die Hosentasche.
- Auf einen Baum kletterst du nur wenn er stabil ist und keine Steine oder Felsen darunter liegen. Bevor du hochkletterst sagst du einem Erwachsenen Bescheid. (Überprüfung des Baumes und des Untergrundes durch den Erwachsenen)
- Auf Holzstapel/Holzpolter kletterst du nicht drauf. Die Stämme könnten ins Rollen geraten.
- Deine Trinkflasche hältst du verschlossen, wenn du nicht daraus trinkst. Sonst könnte ein Insekt reinfliegen und dich stechen, wenn du wieder trinkst.
- Du spielst nur in dem Bereich, den dir ein Erwachsener dafür gezeigt hat. Wenn du weiter weg laufen möchtest, z.B. weil du etwas entdeckt hast, fragst du zuerst einen Erwachsenen um Erlaubnis. Vielleicht begleitet dich ja ein Erwachsener dorthin, und du kannst ihm/ihr zeigen was du entdeckt hast.
Womit spielen die Kinder?
Den Kindern steht vielfältiges Spielmaterial zur Verfügung. Anders als Spielzeug hat Spielmaterial einen offenen Charakter, viele Deutungsmöglichkeiten und kann für unterschiedlichste Spielthemen verwendet werden. Kinder müssen stärker überlegen, was sie damit tun können, und eigene Spielideen entwickeln. Spielmaterial fördert somit das kindliche Explorationsverhalten und die Kreativität. Unterschiedliche Materialien aus dem Alltagsleben (Decken, Tücher, Kissen, Möbelstücke, Pappkartons, Bretter etc.) regen zum kreativen Gestalten an und werden fantasievoll von den Kindern eingesetzt. Von besonderem Spielwert für die Kinder sind selbstgebastelte Dinge und Fundstücke, die z.B. auf Ausflügen gesammelt wurden.
Womit basteln die Kinder?
Die spannendsten Materialien für Kinder sind die, die nicht für sie gemacht sind. Solche Sachen kann man nur finden und nicht kaufen. Diesen Gedanken der Reggio-Pädagogik, zu dessen Schwerpunkten die ästhetische Bildung zählt, greifen wir auch in unserem Pop-up-Atelier auf. Neben Papier und Malutensilien stellen wir dort verschiedenste Alltags- und Naturmaterialien bereit. Auch Materialien, die auf den ersten Blick wertlos erscheinen und dessen wir uns entledigen wollen, sind oft wunderbare Ressourcen für kreative Gestaltungsarbeiten. Um all diese Materialien nach ihren Vorstellungen bearbeiten zu können, stehen den Kindern – nach entsprechender Einweisung – verschiedene Handwerkzeuge zur Verfügung.
Wie läuft die Eingewöhnung neuer Kinder ab?
Der Übergang von der Familie in die erste außerfamiliäre bzw. institutionelle Betreuung erfordert die Entwicklung einer sicheren und vertrauensvollen Bindung zu einer Fachkraft. Dazu sind zumindest in den ersten Wochen der Eingewöhnungszeit eine ständige Präsenz und verlässliche Verfügbarkeit der Bezugsperson erforderlich. Bei der Gestaltung dieser Übergangsphase orientieren wir uns am Münchner Eingewöhnungsmodell. Die Eltern sowie das Kind bestimmen jeweils durch ihr Empfinden bzw. Verhalten den Zeitpunkt der ersten Trennung und somit den Ablauf der Eingewöhnung aktiv mit. Während der Eingewöhnung erleben die Eltern den Alltag der Einrichtung aus nächster Nähe und können so Vertrauen in unsere Arbeit finden und mögliche Zweifel abbauen. Das ist wichtig damit es auch ihrem Kind gelingen kann, eine positive Beziehung zum Kindergarten und den Fachkräften zu entwickeln. Indem das Kind sich in diesem Prozess als kompetent und erfolgreich erlebt, wird eine Basis für die Bewältigung weiterer Übergänge, wie z.B. den Schuleintritt, geschaffen.
Wie werden die Kinder auf die Schule vorbereitet?
Kinder, die in die Schule kommen, stehen in der Kontinuität längst begonnener Bildungsprozesse, die weiterzuführen sind. Je mehr Berührungspunkte Kinder vor dem ersten Schultag mit der Grundschule haben, desto leichter fällt ihnen der Übergang. Durch institutionsübergreifende Kooperation ermöglichen wir den Kindern Schul- bzw. Unterrichtsbesuche. Ehemalige Kindergartenkinder laden wir ein, die Gruppe zu besuchen damit sie von ihren Erfahrungen als Erstklässler berichten können. Zum Lernen in der Schule befähigen und motivieren auch Selbstvertrauen, Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit. Die Förderung dieser grundlegenden Dispositionen und der "Schulfähigkeit" findet alltagsintegriert statt und somit ohne Kinder dafür aus dem Gruppengeschehen rausnehmen zu müssen.
Wie findet der Informationsaustausch mit den Eltern statt?
Neuen interessierten Eltern bieten wir Rundgänge durch die Einrichtung an, bei denen sie sich auch über die pädagogische Konzeption und das Anmeldeverfahren informieren können. Nach der Platzzusage findet ein Aufnahmegespräch statt mit dem Ziel, den Ablauf der Eingewöhnung mit den Eltern zu besprechen und ihr Kind näher kennenzulernen. Über die Entwicklung ihres Kindes und die Fördermöglichkeiten tauschen wir uns mit den Eltern in halbjährlichen Entwicklungsgesprächen aus. Bei Bedarf können darüber hinaus zusätzliche Elterngespräche vereinbart werden. Mittels Rundmails halten wir die Eltern über geplante Aktivitäten, Schließzeiten sowie organisatorische Veränderungen auf dem Laufenden. Um über die Aktivitäten und Highlights des Tages zu informieren, haben wir eine Broadcast-Liste bei einem Messaging-Dienst eingerichtet. Einblick in den Gruppenalltag können Eltern auch gewinnen, indem sie einen Vormittag im Kindergarten hospitieren.
Wo kann ich mich über Waldkindergärten allgemein informieren?
Der Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten hat ebenfalls Fragen von Eltern gesammelt und beantwortet sie auf dieser Seite.
Noch Fragen?
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